Hi zusammen,
ich bin jetzt ungefähr eine Woche hier in Togo
und schreibe jetzt den ersten richtigen Bericht für meinen Blog. Eigentlich
wollte ich häufiger kurze Einträge schreiben aber aufgrund der sehr schwierigen
Bedingungen hier ins Internet zu kommen habe ich mich jetzt entschlossen
ungefähr jede Woche so eine kurze Zusammenfassung zu schreiben und die Fotos
der Woche hinzuzufügen.
Diese Woche über habe ich bei angefangen bei
YMCA zu arbeiten. Das ist eine Organisation die sich um die Beschäftigung und
Bildung von Kindern kümmert. Mit meiner eigentlichen Organisation ADICH, die
für die hier lebende Houdou-Gemeinschaft zuständig ist, konnte ich noch nicht
so richtig arbeiten weil Anna und ich, die andere ADICH Freiwillige, dort erst
einmal in die Gemeinschaft integriert werden müssen. Also haben wir alle diese
Woche angefangen bei YMCA zu arbeiten, das heißt wir haben morgens bei dem
Ferienunterricht in der Grundschule mitgeholfen, hatten dann 3 Stunden
Mittagspause und haben dann am Nachmittag mit den Kindern Englischunterricht
und Animationen gemacht. Aufgrund der Sommerferien hier sind immer sehr sehr
viele Kinder zu der Nachmittagsbeschäftigung gekommen und dementsprechend
anstrengend war es dann auch. Aber im allgemeinen muss ich sagen das ich bis jetzt
noch nicht so viel arbeiten musste wie ich es erwartet hatte und das man leider
auch viel Zeit einfach mit warten verbringt. Ein Beispiel: Ich lebe hier
zusammen mit einem Engländer in einer Familie. Dieser macht ein ähnliches
Programm wie wir bei YMCA und wird jeden morgen von einem Fahrer hier von
zuhause abgeholt. Sehr praktisch für mich, denn so kann ich immer mit ihm
mitfahren und spare mir für die nächsten Wochen die Kosten für ein
Motorradtaxi. Unsere Arbeit soll eigentlich um acht anfangen, aber der Fahrer
ist meistens erst um 9.00-9.30 hier und so arbeiten wir halt nur von
9.30-11.00. Das soll jetzt kein falsches Bild vermitteln, viel Leute arbeiten
hier sehr hart, aber für mich war die erste Woche doch eher entspannt.
Die Familie in der ich wohne ist echt super.
Ich habe mein eigenes Appartement mit eigenem Bad, fließend Wasser und Strom.
Leider erlebe ich so nicht das typische Leben hier in Atakpamé, denn vieles
wird von den hier lebenden Leuten für mich
gemacht ( z. B. Das Essen), aber andererseits ist der Luxus den man hier hat
auch ganz schön ;). Generell wird man hier von den Leuten sehr sehr freundlich
und zuvorkommend behandelt. Viele Leute sind super hilfsbereit und ich habe
auch den Eindruck das wirklich alle Leute von der Organisation versuchen uns
alles aus ihrem Leben näher zu bringen und uns die ganze Umgebung zu zeigen. Am
Freitag sind wir zum Beispiel mit Gedeon, einem Jungen von der Organisation,
auf einem Berg wandern gegangen. Das klingt jetzt nicht so spannend aber es war
die spannendste Wanderung die ich je gemacht habe: Ich hatte das Gefühl ich
befinde mich mitten im Dschungel und es gab so viel zu entdecken und zu
fotografieren.
Richard, ein supernetter junger Mann von YMCA
und Fofo, der Gastpapa von Lukas haben uns am Mittwoch Abend mit in eine Bar
genommen und auch wenn es nicht so voll war, weil es ja unter der Woche war,
hat mir der Abend super gefallen :D
Was ich wirklich schätze ist die Gesellschaft
von Simon, der für die nächsten 6 Wochen noch mit mir hier zusammen wohnen
wird. Es ist einfach sehr viel einfacher wenn jemand der sich hier schon gut
auskennt dir hilft. Außerdem kann ich mich super mit ihm unterhalten, super
Party mit ihm machen und ich muss nicht immer alleine Essen. Das ist leider
hier so eine Sitte die mir nicht so gefällt. Jeder ist immer so wie es ihm
passt und so hatte ich noch kein Mittag- oder Abendessen mit der Familie
zusammen. Die gemeinsamen Essen mit Simon für die nächsten 6 Wochen werde ich
also noch genießen. Leider ist er im Moment in Lomé, aber ich habe hier noch
sehr viele Gastgeschwister mit denen ich die Zeit verbringen kann. Dieses
Wochenende waren die Eltern nicht da sodass die Kinder mehr Freizeit hatten,
aber normalerweise müssen sie immer sehr sehr viel im Haushalt mithelfen. Ich
habe letzte Woche auch erfahren das es überhaupt nicht die richtigen Kinder von
meiner Gastmama sind, sondern Kinder die hier wohnen können, dafür aber viel
hier arbeiten müssen.
Das Essen was hier gekocht wird ist super
lecker und bis jetzt bekommt mir auch noch alles sehr gut. Ich esse hier sehr
viel Spagetti, Fofo, Maismehlklumpen (genannt la pate) und Reis. All dies wir
mit sehr sehr leckeren Saucen und Fleisch oder Fisch serviert. Unter der Woche
in meiner Mittagspause esse ich meistens in der Stadt, weil das Essen dort
ungefähr 0,9€ kostet und nach Hause zu fahren für die 3 Stunden würde nur
unwesentlich weniger kosten.
Das Haupttransportmittel hier ist das Motorrad
und so fahren wir auch eigentlich nur Motorradtaxi. Es ist sau gefährlich, aber
ich trage immer meinen Helm und versuche nur seriös aussehende Fahrer zu
nehmen. Es macht aber auch mega viel Spaß hier zu fahren, weil es so gut wie
keine Verkehrsregeln gibt und man die erstaunlichsten Sachen beobachten kann.
Ich habe hier Leute gesehen die einen großen Tisch oder einen Sarg auf ihrem
Motorrad transportiert haben.
Es geht mir hier richtig gut und die Leute,
vor allen Dingen die von der Organisation und die Kinder sind super offen und
freundlich zu mir. Ich hoffe ich konnte euch einen guten Überblick über meine
erste woche verschaffen und ich hoffe auch das euch der kurze Bericht gefallen
hat. Wie gesagt das mit dem Internet ist hier nicht so einfach und ich werde
versuchen so 1-2 Mal pro Woche ins Internetcafé zu gehen. Das ist hier Gott sei
Dank nicht so teuer.
Eure Woche in Deutschland war hoffentlich
genauso toll wie meine hier!
Bis bald
Darius

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