Freitag, 22. August 2014

Jetzt schon eine Woche in Atakpame



Hi zusammen,

ich bin jetzt ungefähr eine Woche hier in Togo und schreibe jetzt den ersten richtigen Bericht für meinen Blog. Eigentlich wollte ich häufiger kurze Einträge schreiben aber aufgrund der sehr schwierigen Bedingungen hier ins Internet zu kommen habe ich mich jetzt entschlossen ungefähr jede Woche so eine kurze Zusammenfassung zu schreiben und die Fotos der Woche hinzuzufügen.

Diese Woche über habe ich bei angefangen bei YMCA zu arbeiten. Das ist eine Organisation die sich um die Beschäftigung und Bildung von Kindern kümmert. Mit meiner eigentlichen Organisation ADICH, die für die hier lebende Houdou-Gemeinschaft zuständig ist, konnte ich noch nicht so richtig arbeiten weil Anna und ich, die andere ADICH Freiwillige, dort erst einmal in die Gemeinschaft integriert werden müssen. Also haben wir alle diese Woche angefangen bei YMCA zu arbeiten, das heißt wir haben morgens bei dem Ferienunterricht in der Grundschule mitgeholfen, hatten dann 3 Stunden Mittagspause und haben dann am Nachmittag mit den Kindern Englischunterricht und Animationen gemacht. Aufgrund der Sommerferien hier sind immer sehr sehr viele Kinder zu der Nachmittagsbeschäftigung gekommen und dementsprechend anstrengend war es dann auch. Aber im allgemeinen muss ich sagen das ich bis jetzt noch nicht so viel arbeiten musste wie ich es erwartet hatte und das man leider auch viel Zeit einfach mit warten verbringt. Ein Beispiel: Ich lebe hier zusammen mit einem Engländer in einer Familie. Dieser macht ein ähnliches Programm wie wir bei YMCA und wird jeden morgen von einem Fahrer hier von zuhause abgeholt. Sehr praktisch für mich, denn so kann ich immer mit ihm mitfahren und spare mir für die nächsten Wochen die Kosten für ein Motorradtaxi. Unsere Arbeit soll eigentlich um acht anfangen, aber der Fahrer ist meistens erst um 9.00-9.30 hier und so arbeiten wir halt nur von 9.30-11.00. Das soll jetzt kein falsches Bild vermitteln, viel Leute arbeiten hier sehr hart, aber für mich war die erste Woche doch eher entspannt.

Die Familie in der ich wohne ist echt super. Ich habe mein eigenes Appartement mit eigenem Bad, fließend Wasser und Strom. Leider erlebe ich so nicht das typische Leben hier in Atakpamé, denn vieles wird  von den hier lebenden Leuten für mich gemacht ( z. B. Das Essen), aber andererseits ist der Luxus den man hier hat auch ganz schön ;). Generell wird man hier von den Leuten sehr sehr freundlich und zuvorkommend behandelt. Viele Leute sind super hilfsbereit und ich habe auch den Eindruck das wirklich alle Leute von der Organisation versuchen uns alles aus ihrem Leben näher zu bringen und uns die ganze Umgebung zu zeigen. Am Freitag sind wir zum Beispiel mit Gedeon, einem Jungen von der Organisation, auf einem Berg wandern gegangen. Das klingt jetzt nicht so spannend aber es war die spannendste Wanderung die ich je gemacht habe: Ich hatte das Gefühl ich befinde mich mitten im Dschungel und es gab so viel zu entdecken und zu fotografieren.
Richard, ein supernetter junger Mann von YMCA und Fofo, der Gastpapa von Lukas haben uns am Mittwoch Abend mit in eine Bar genommen und auch wenn es nicht so voll war, weil es ja unter der Woche war, hat mir der Abend super gefallen :D

Was ich wirklich schätze ist die Gesellschaft von Simon, der für die nächsten 6 Wochen noch mit mir hier zusammen wohnen wird. Es ist einfach sehr viel einfacher wenn jemand der sich hier schon gut auskennt dir hilft. Außerdem kann ich mich super mit ihm unterhalten, super Party mit ihm machen und ich muss nicht immer alleine Essen. Das ist leider hier so eine Sitte die mir nicht so gefällt. Jeder ist immer so wie es ihm passt und so hatte ich noch kein Mittag- oder Abendessen mit der Familie zusammen. Die gemeinsamen Essen mit Simon für die nächsten 6 Wochen werde ich also noch genießen. Leider ist er im Moment in Lomé, aber ich habe hier noch sehr viele Gastgeschwister mit denen ich die Zeit verbringen kann. Dieses Wochenende waren die Eltern nicht da sodass die Kinder mehr Freizeit hatten, aber normalerweise müssen sie immer sehr sehr viel im Haushalt mithelfen. Ich habe letzte Woche auch erfahren das es überhaupt nicht die richtigen Kinder von meiner Gastmama sind, sondern Kinder die hier wohnen können, dafür aber viel hier arbeiten müssen.
Das Essen was hier gekocht wird ist super lecker und bis jetzt bekommt mir auch noch alles sehr gut. Ich esse hier sehr viel Spagetti, Fofo, Maismehlklumpen (genannt la pate) und Reis. All dies wir mit sehr sehr leckeren Saucen und Fleisch oder Fisch serviert. Unter der Woche in meiner Mittagspause esse ich meistens in der Stadt, weil das Essen dort ungefähr 0,9€ kostet und nach Hause zu fahren für die 3 Stunden würde nur unwesentlich weniger kosten.

Das Haupttransportmittel hier ist das Motorrad und so fahren wir auch eigentlich nur Motorradtaxi. Es ist sau gefährlich, aber ich trage immer meinen Helm und versuche nur seriös aussehende Fahrer zu nehmen. Es macht aber auch mega viel Spaß hier zu fahren, weil es so gut wie keine Verkehrsregeln gibt und man die erstaunlichsten Sachen beobachten kann. Ich habe hier Leute gesehen die einen großen Tisch oder einen Sarg auf ihrem Motorrad transportiert haben.

Es geht mir hier richtig gut und die Leute, vor allen Dingen die von der Organisation und die Kinder sind super offen und freundlich zu mir. Ich hoffe ich konnte euch einen guten Überblick über meine erste woche verschaffen und ich hoffe auch das euch der kurze Bericht gefallen hat. Wie gesagt das mit dem Internet ist hier nicht so einfach und ich werde versuchen so 1-2 Mal pro Woche ins Internetcafé zu gehen. Das ist hier Gott sei Dank nicht so teuer.

Eure Woche in Deutschland war hoffentlich genauso toll wie meine hier!

Bis bald

Darius

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