Donnerstag, 25. September 2014

Neue Fotos

Besuch eines Wasserfalls in der Nähe von Ghana (der Name war leider so kompliziert das ich ihn schon wieder vergessen habe)

Der Wasserfall ist ein religöser Pilgerort für Christen im Dezember 

Wir beim posieren fürs Foto (links neben mir Anna & Lukas)

Mein Gastbruder bei den Vorbereitungen fürs Mittagessen

Ich beim Fofo stampfen mit meiner Gastschwester Cheriva

Blick über die Dächer von Lomé

Die Strandpromenade von Lomé


Wir beim gemütlichen Mittagessen am Strand


Das YMCA-Haus in Atakpamé



Freitag, 19. September 2014

Jetzt schon 1 1/2 Monate in Togo

Hi zusammen,

Ich bin jetzt seit genau 6 Wochen hier und habe mir endlich während der Arbeit eine Stunde freigenommen, um diese kleine Zusammenfassung zu schreiben.
Eigentlich ist es schon verwunderlich, dass ich bis jetzt so wenig auf diesem Blog veröffentlichen konnte, wenn man bedenkt, dass wir seit einigen Wochen eine Internetverbindung auf der Arbeit besitzen und sehr wenige Aufgaben gestellt bekommen. Ich hätte also schon viel mehr veröffentlichen können, allerdings habe ich meinen Laptop eigentlich jeden Tag meinem Freund Simon, dem englischen Austauschschüler, für seine Arbeit über das regionale Gefängnis hier in Atakpamé ausgeliehen. Die ICS-Freiwilligen, die aus England hierher gekommen sind, haben sich ziemlich klare Aufgaben geschaffen und angefangen einige gute Projekte in die Tat umzusetzen. Das wird auch von der englischen Regierung erwartet, die dieses Programm finanziert. Leider hat die deutsche Regierung bei weitem nicht so einen guten Plan für uns hier vor Ort ausgearbeitet und es ist wirklich schwierig eigene Projekte ins Leben zu rufen, da die Mittel der Organisation hier vor Ort auch sehr begrenzt sind. Aber wir versuchen das Beste daraus zu machen und wenn es mal wieder nichts zu tun gibt wie im Moment dann suchen wir uns eben andere Beschäftigungen. Carla und Anna basteln gerade z. B. an den Abschiedsgeschenken für Simon und Chelsea, da die Engländer am Donnerstag schon wieder zurück nach England fahren.

Im Moment ist also die Zeit der Abschiedsfeiern und heute Abend hat Simon bei uns in der Bar, die zum Haus gehört, eine Party mit der Familie, aber auch mit einigen Freunden (unter anderem auch die anderen deutschen Freiwilligen) organisiert. Und morgen Mittag werden wir einen kleinen Stadtrundgang durch Atakapamé machen, danach in dem Haus unserer Arbeit zusammen kochen und abends in die einzige Bar, in der man tanzen kann, gehen. Ich werde mich allerdings mit dem Feiern zurückhalten und auch keinen Alkohol trinken, weil ich, seitdem ich diese Lebensmittelvergiftung bekommen habe, nicht mehr so richtig fit geworden bin und diese Woche sogar 2 Tage zu Hause bleiben musste, weil ich wieder Fieber bekommen habe. Mir ging es schlecht,  jetzt ist es aber schon wieder besser, allerdings schone ich mich die nächsten Tage noch.

Wir planen im Moment unsere Reise nach Kpalimé, einer Stadt die ungefähr so groß ist wie Atakpamé und in deren Nähe es wundervolle Wasserfälle geben soll. Zum Glück wohnt dort auch Lorenz, einer meiner Mitfreiwilligen, sodass wir vllt. sogar die Möglichkeit haben, dort umsonst zu übernachten. Andererseits finde ich das auch nicht so wichtig, da man sich für ungefähr 10€ pro Nacht notfalls auch ein Hotelzimmer nehmen könnte.

Eine andere Sache, über die ich mir im Moment Gedanken mache ist, ob ich mir einen Internetstick für zu Hause kaufen soll. Anna hat sich auch bereits so einen gekauft und ich kann ihn mir eigentlich immer 1 Mal pro Woche ausleihen, da Anna echt super unkompliziert in solchen Sachen ist. Außerdem haben wir ja die ganze Woche noch Internetzugang auf der Arbeit, aber immer von zu Hause skypen oder im Internet surfen zu können, dass hätte schon etwas verlockendes.

Insgesamt konnte ich mich in den 6 Wochen leider immer noch nicht an das regionale Essen gewöhnen, sodass ich wahrscheinlich schon einiges abgenommen habe seitdem ich Deutschland verlassen habe, aber ich bin fest davon überzeugt dass ich mich in den folgenden Wochen an das Essen gewöhnen werde und dann nehme ich auch wieder zu :D

Sport habe ich in den letzten Wochen leider auch überhaupt nicht gemacht, aber das lag auch hauptsächlich daran, dass ich mich nicht fit gefühlt habe -.- Ich hoffe aber, dass ich ab nächster Woche wieder anfangen kann zu trainieren. Ich werde jetzt wieder versuchen, öfter auf dem Blog etwas zu posten, weil ich immer viele Sachen im Kopf habe, die ich schreiben will, aber wenn ich mich dann 1 Woche später hinsetze und einen Eintrag schreibe, dann habe ich die meisten Details leider schon wieder vergessen.

Mir geht es auf jeden Fall sehr gut und ich muss sagen, dass diese 6 Wochen die ereignisreichsten Wochen in meinem bisherigen Leben waren. Auch wenn es manchmal relativ hart ist und ich, als ich krank war, schon Zweifel hatte, ob alles richtig läuft. Hier zu leben bedeutet eigentlich auf jeden Fall, dass man sein Leben komplett umstellen muss. Allerdings habe ich dieses Abenteuer bislang noch keine Sekunde bereut.

Ach ja, einmal ging es mir letzte Woche wirklich richtig schlecht, aber das war nur, weil ich krank ins Bad gegangen bin und die Tür plötzlich nicht mehr aufging. Nachdem ich eine halbe Stunde versucht habe mich bemerkbar zu machen, habe ich mich dazu entschieden so lange gegen die Tür zu treten bis diese endlich aufsprang. Die ganze Aktion dauerte bestimmt so 1 Stunde -,-

Ich hoffe, euch geht es allen gut und ihr habt eine schöne Zeit in Deutschland oder wo ihr euch sonst gerade befindet. Viel Glück und Spaß bei euren täglichen Aufgaben sei es Schule, Studium, Arbeit oder Reisen :D

Darius

PS: Der Stromausfall, über den ich im letzten Beitrag geschrieben hatte, dauerte übrigens 4 ganze Tage... 4 Tage ohne Strom sind eine wirklich lange Zeit habe ich gemerkt, aber bei Kerzenlicht zu duschen und so hat ja auch was romantisches :)

Sonntag, 14. September 2014

Hi zusammen,

endlich schaffe ich es mal wieder einen kleinen Eintrag zu schreiben :D. Diesen kann ich heute sogar ganz bequem von zuhause aus schreiben, weil ich mir von Anna, meiner Mitfreiwilligen, einen Internetstick ausgeliehen habe. Leider muss ich mich beeilen, da die Batterie von meinem Laptop gleich leer ist und wir schon seit 2 Tagen Stromausfall haben. Im Moment geht es mir hier sehr gut. Letzte Woche sind wir 3 Tage nach Lomé gefahren, um uns das Fußballspiel Togo/Ghana anzuschauen. Es war sehr befreiend, nach fast 6 Wochen endlich mal wieder aus Atakpamé herauszukommen und ein paar Tage in einer anderen Stadt zu leben. Lomé mit seinen 1,6 mio. Einwohnern ist natürlich auch noch mal eine ganz andere Art von Stadt im Vergleich zu Atakpamé. Eine richtige Großstadt eben, in der man wirklich alles bekommen und erleben konnte. Leider hat Togo das Fußballspiel 3:2 verloren, aber die Stimmung war trotzdem super, weil bis zur letzten Sekunde Spannung im Spiel war. Seit Donnerstag bin ich nun wieder zurück in Atakpamé. Sonst gibt es hier eigentlich wenig neues.

Ich hoffe, euch geht es gut und ihr verbringt eine schöne Zeit :)

Darius

Freitag, 5. September 2014

Fotos



Mein Gastbruder Mawena

Ferienunterricht in der Grundschule



Unser Hund "Monti"

Unser Standardrestaurant fürs Mittagessen

Überragendes Balancegefühl auf dem Kopf

Die große Treppe von Atakpamé :)

Blick über Atakpamé

Jetzt schon fast 4 Wochen hier, Krankenhaus

Hi zusammen,

Ich hoffe euch geht es allen gut in Deutschland. Ich bin jetzt 3 eineinhalb Wochen hier in Atakpamé und so langsam stellt sich bei mir die Routine ein. Mir geht es gut, aber ich habe leider immer noch nicht richtig angefangen in meinem Projekt zu arbeiten :( Im Moment sind hier immer noch Schulferien und deswegen gibt es für uns Freiwillige wenig Aufgaben, die wir erledigen können. Der Ferienunterricht, den wir im Moment manchmal noch gemacht haben, ist leider seit heute beendet und dann gibt es für den nächsten Monat wirklich nur noch sehr wenige Aufgaben für uns.

Donnerstag vor 2 Wochen sind Anna und ich schließlich doch in die ersten 4 Dörfer gefahren und wurden dort der Dorfgemeinschaft vorgestellt. Es war endlich der erste Schritt, um mit der Arbeit in unserem Projekt ADICH zu beginnen. Der Ausflug war sehr interessant und ich habe das erste Mal das wirkliche Dorfleben in Afrika gesehen. Es ist sehr ähnlich dem, wie es in Deutschland immer dargestellt wird. Hier in Atakpamé, der viertgrößten Stadt Togos ist der Kontrast zu Deutschland schon deutlich, aber es ist bei weitem nicht vergleichbar mit dem Leben in den Dörfern. Man sieht dort zwar auch schon die einsetzende Modernisierung, trotzdem gibt es noch keinen Strom, kein fließend Wasser und sehr viele Strohhütten (oft hatte nur der Dorfchef oder die ganze Dorfgemeinschaft ein Steinhaus für Versammlungen oder feierliche Anlässe wie unsere Vorstellung). Ich möchte hier kein Klischeebild von Afrika vermitteln, aber in den Dörfern, die wir besichtigten, hatte ich den Eindruck, dass es genau diesem Klischee entspricht. Ich versuche mal ein paar Bilder von den letzten zwei Wochen hochzuladen, doch leider hat es schon das letzte Mal nicht funktioniert. Ich werde aber auch immer einige auf Facebook posten. Was mir bei unserem Ausflug richtig stark aufgefallen ist, das der soziale Status hier in Afrika von elementarer Bedeutung ist. Als Weißer hat man hier anscheinend automatisch einen sehr hohen sozialen Status, was ich nicht so gut finde. Z. B rufen einem fast alle Kinder und sogar manche Erwachsene in der Stadt oder auch auf dem Land das Wort „Yovo“ hinterher. Das heißt „Weißer“ auf der Landessprache Ewe. Es klingt jetzt wahrscheinlich lustig und nicht so dramatisch, aber auf Dauer wird es sehr anstrengend, wenn man immer darauf antworten muss. Auch bei unserem Besuch in den Dörfern kam ich mir sehr privilegiert und beobachtet vor. Wir preschten mit 4 Motorrädern und einer Delegation von 8 Leuten in jedes Dorf, bekamen einen Stuhl (die anderen Bewohner des Dorfes mussten auf einer Bank oder dem Boden sitzen) und wurden von dem ganzen Dorf wie Heilige begrüßt. Mir gefiel das überhaupt nicht, aber ich glaube, damit muss man hier klarkommen.

Was das Familienleben angeht und die Arbeit für YMCA in der Schule, die wir im Moment noch machen hat sich, wie schon erwähnt, eine Routine entwickelt. Ich stehe morgens auf, frühstücke zusammen mit Simon und mache mich dann zusammen mit ihm auf den Weg zur Arbeit. Ich habe im Moment noch das Glück für die nächsten Wochen, dass mich der Gastvater von Chelsea, der zweiten englischen Freiwilligen hier, Simon und mich jeden morgen mit dem Auto abholt und abends auch wieder nach Hause bringt. Auf der Arbeit haben wir keinen so richtigen Plan und machen immer so das, was gerade anfällt. Mal arbeiten wir in der Schule, mal planen wir unseren Tag selber. Was gut bzw. auch schlecht ist, ist das man hier super frei in der Gestaltung seines Tagesablaufes ist. So etwas wie Planung oder ein geordneter Tagesablauf existieren hier nicht. Erst war ich davon sehr genervt und dachte so kann das auf keinen Fall weiter gehen, aber mit der Zeit lernt man zu improvisieren und löst sich von diesem komplett durchgeplanten Tag!

Was mir hier nach 3 ein halb Wochen wirklich fehlt ist das gute, gewohnte Essen. Mal so ein Hamburger oder so ein Döner, das fehlt mir hier im Moment am meisten. Das Essen hier ( la pate, fofo, Reis, Fisch und Fleisch) schmeckt zwar gut, kennt aber nicht so viel Abwechslung. Pizza, Pommes und Hamburger sind hier leider fast überhaupt nicht bekannt. Auch so ein schönes reichhaltiges Frühstück fehlt mir :D An Mayonnaise zum Frühstück konnte ich mich immer noch nicht gewöhnen, zu mal ich nicht weiß wie alt diese ist.

Letzte Woche Freitag sind wir dann alle zusammen in zwei weitere Dörfer (Becon, Talo) aufgebrochen, um auch dort der Dorfgemeinschaft vorgestellt zu werden, damit wir auch dort bald mit unsere Arbeit ( Alphabetisierung, Unterstützung der Frauen Gruppierungen) beginnen können. Der Tag darauf stand dann ganz im Namen von Carlas 19. Geb. Simon und ich gingen morgens früh auf den Markt hinter unserem Haus (der größte Markt hier in der Umgebung) und kauften als Geschenk für Carla eine Ente. Carla freute sich riesig und so lebt nun eine Ente namens Duck Norris in ihrem Garten. Am Abend feierten wir dann zusammen mit den togolesischen Freiwilligen bei ihrer Gastfamilie zuhause und gingen danach noch in eine Bar/Club. So langsam lerne ich einige afrikanische Tänze :D.

Sonntag hatte Richard (der Supervisior der englischen Freiwilligen hier) ein Fußballspiel organisiert, richtig mit gegnerischem Team und Schiedsrichter. Mir ist es sogar gelungen das Siegtor zu schießen :) danach gingen wir noch in eine Bar und mir ging es richtig gut doch das sollte nicht so bleiben...

Denn ab Montag Mittag ging es mir richtig richtig schlecht. Ich hatte Fieber, Schwindel, Bauch- und Kopfschmerzen und hatte sogar so das Gefühl ohnmächtig zu werden. Da wir den Verdacht hatten das es sich um Malaria handelte, fuhren Anna, ein Togolese und ich ins Krankenhaus. Dort blieb ich dann auch den ganzen Tag, aber nach einigen Infusionen ging es mir am Abend schon wieder besser und ich konnte die Nacht zu Hause verbringen. Die folgenden Tage musste ich allerdings wieder ins Krankenhaus um weitere Infusionen und die Ergebnisse der Analyse zu erhalten. Es handelte sich Gott sei Dank nicht um Malaria, sondern „nur“ um eine Lebensmittelvergiftung wahrscheinlich von schlechtem Fisch am Sonntagabend.

Gestern waren wir schließlich das erste Mal alle zusammen in einem Dorf um uns das Alphabetisierungsprogramm anzuschauen, aber da die Leute in dem Dorf gar nichts von unserer Ankunft wussten konnten wir uns leider nichts anschauen und auch nicht anfangen mit den Frauen zu arbeiten. Auf dem Rückweg wurden wir dann von einem heftigen Regenschauer überrascht. Das ist wirklich krass hier: Es fängt innerhalb von Sekunden an wie aus Eimern zu schütten, kann dann aber auch genauso abrupt wieder stoppen.

Mir geht es jetzt jedenfalls wieder einigermaßen gut, ich werde mich wohl dieses Wochenende ein bisschen schonen. Am Dienstag, den 09.09 fahren wir dann nach Lomé, die Hauptstadt, um uns am 10.09 das Fußballspiel Ghana:Togo anzuschauen. Darauf freue ich mich schon riesig :D

Ich hoffe euch geht es allen gut, freue mich immer wenn ich hier Neuigkeiten aus Deutschland höre :).

Bis bald


Darius