Hi zusammen,
Ich bin jetzt seit genau 6 Wochen hier und habe mir endlich während der Arbeit eine Stunde freigenommen, um diese kleine Zusammenfassung zu schreiben.
Eigentlich ist es schon verwunderlich, dass ich bis jetzt so wenig auf diesem Blog veröffentlichen konnte, wenn man bedenkt, dass wir seit einigen Wochen eine Internetverbindung auf der Arbeit besitzen und sehr wenige Aufgaben gestellt bekommen. Ich hätte also schon viel mehr veröffentlichen können, allerdings habe ich meinen Laptop eigentlich jeden Tag meinem Freund Simon, dem englischen Austauschschüler, für seine Arbeit über das regionale Gefängnis hier in Atakpamé ausgeliehen. Die ICS-Freiwilligen, die aus England hierher gekommen sind, haben sich ziemlich klare Aufgaben geschaffen und angefangen einige gute Projekte in die Tat umzusetzen. Das wird auch von der englischen Regierung erwartet, die dieses Programm finanziert. Leider hat die deutsche Regierung bei weitem nicht so einen guten Plan für uns hier vor Ort ausgearbeitet und es ist wirklich schwierig eigene Projekte ins Leben zu rufen, da die Mittel der Organisation hier vor Ort auch sehr begrenzt sind. Aber wir versuchen das Beste daraus zu machen und wenn es mal wieder nichts zu tun gibt wie im Moment dann suchen wir uns eben andere Beschäftigungen. Carla und Anna basteln gerade z. B. an den Abschiedsgeschenken für Simon und Chelsea, da die Engländer am Donnerstag schon wieder zurück nach England fahren.
Im Moment ist also die Zeit der Abschiedsfeiern und heute Abend hat Simon bei uns in der Bar, die zum Haus gehört, eine Party mit der Familie, aber auch mit einigen Freunden (unter anderem auch die anderen deutschen Freiwilligen) organisiert. Und morgen Mittag werden wir einen kleinen Stadtrundgang durch Atakapamé machen, danach in dem Haus unserer Arbeit zusammen kochen und abends in die einzige Bar, in der man tanzen kann, gehen. Ich werde mich allerdings mit dem Feiern zurückhalten und auch keinen Alkohol trinken, weil ich, seitdem ich diese Lebensmittelvergiftung bekommen habe, nicht mehr so richtig fit geworden bin und diese Woche sogar 2 Tage zu Hause bleiben musste, weil ich wieder Fieber bekommen habe. Mir ging es schlecht, jetzt ist es aber schon wieder besser, allerdings schone ich mich die nächsten Tage noch.
Wir planen im Moment unsere Reise nach Kpalimé, einer Stadt die ungefähr so groß ist wie Atakpamé und in deren Nähe es wundervolle Wasserfälle geben soll. Zum Glück wohnt dort auch Lorenz, einer meiner Mitfreiwilligen, sodass wir vllt. sogar die Möglichkeit haben, dort umsonst zu übernachten. Andererseits finde ich das auch nicht so wichtig, da man sich für ungefähr 10€ pro Nacht notfalls auch ein Hotelzimmer nehmen könnte.
Eine andere Sache, über die ich mir im Moment Gedanken mache ist, ob ich mir einen Internetstick für zu Hause kaufen soll. Anna hat sich auch bereits so einen gekauft und ich kann ihn mir eigentlich immer 1 Mal pro Woche ausleihen, da Anna echt super unkompliziert in solchen Sachen ist. Außerdem haben wir ja die ganze Woche noch Internetzugang auf der Arbeit, aber immer von zu Hause skypen oder im Internet surfen zu können, dass hätte schon etwas verlockendes.
Insgesamt konnte ich mich in den 6 Wochen leider immer noch nicht an das regionale Essen gewöhnen, sodass ich wahrscheinlich schon einiges abgenommen habe seitdem ich Deutschland verlassen habe, aber ich bin fest davon überzeugt dass ich mich in den folgenden Wochen an das Essen gewöhnen werde und dann nehme ich auch wieder zu :D
Sport habe ich in den letzten Wochen leider auch überhaupt nicht gemacht, aber das lag auch hauptsächlich daran, dass ich mich nicht fit gefühlt habe -.- Ich hoffe aber, dass ich ab nächster Woche wieder anfangen kann zu trainieren. Ich werde jetzt wieder versuchen, öfter auf dem Blog etwas zu posten, weil ich immer viele Sachen im Kopf habe, die ich schreiben will, aber wenn ich mich dann 1 Woche später hinsetze und einen Eintrag schreibe, dann habe ich die meisten Details leider schon wieder vergessen.
Mir geht es auf jeden Fall sehr gut und ich muss sagen, dass diese 6 Wochen die ereignisreichsten Wochen in meinem bisherigen Leben waren. Auch wenn es manchmal relativ hart ist und ich, als ich krank war, schon Zweifel hatte, ob alles richtig läuft.
Hier
zu leben bedeutet eigentlich auf jeden Fall, dass man sein Leben
komplett umstellen muss.
Allerdings habe ich dieses Abenteuer bislang noch keine Sekunde bereut.
Ach ja, einmal ging es mir letzte Woche wirklich richtig schlecht, aber das war nur, weil ich krank ins Bad gegangen bin und die Tür plötzlich nicht mehr aufging. Nachdem ich eine halbe Stunde versucht habe mich bemerkbar zu machen, habe ich mich dazu entschieden so lange gegen die Tür zu treten bis diese endlich aufsprang. Die ganze Aktion dauerte bestimmt so 1 Stunde -,-
Ich hoffe, euch geht es allen gut und ihr habt eine schöne Zeit in Deutschland oder wo ihr euch sonst gerade befindet. Viel Glück und Spaß bei euren täglichen Aufgaben sei es Schule, Studium, Arbeit oder Reisen :D
Darius
PS: Der Stromausfall, über den ich im letzten Beitrag geschrieben hatte, dauerte übrigens 4 ganze Tage... 4 Tage ohne Strom sind eine wirklich lange Zeit habe ich gemerkt, aber bei Kerzenlicht zu duschen und so hat ja auch was romantisches :)