ich bin seit Sonntag Abend wieder zurück aus Kpalimé und habe dort wirklich ein richtig tolles Wochenende erlebt. Wir sind schon am Freitag von Atakpamé aus aufgebrochen und ich kann sagen die drei Tage haben sich wirklich gelohnt. Zwei Tage hingegen, wären wahrscheinlich etwas zu kurz und zu anstrengend für diese Reise gewesen. Wir wussten schon vorher, dass Lorenz, auch ein Freiwilliger unserer Organisation, an diesem Wochenende nicht da sein würde, da er nach Lomé fahren wollte und leider konnten auch Jaqueline und Leah, die beiden anderen Freiwilligen unserer Organisation uns nicht begleiten. Also machten wir uns zu viert auf den Weg.
Ich wurde, entgegen unserer Planung, von unserem Taxifahrer Melon bei mir zu Hause um 05:50 morgens abgeholt. Wir hatten dies zwar eigentlich anders geplant und so kam es zu einigen Missverständnissen, aber im Endeffekt saßen wir um 07:00 alle vier gemeinsam auf der Rückbank in seinem Auto und warteten nur noch darauf, dass Melon 2 weitere Mitfahrer nach Kpalimé oder in Richtung Kpalimé fand. Er fand auch zwei Personen, von denen aber eine leider nicht so wirklich für den vollen Renaut Kombi geeignet war. Der eher hagere Mann passte locker auf den Beifahrersitz, aber als sich dann auch noch eine sehr, sehr dicke Frau dazugesellte, wurde es vorne eng und dazu kam auch noch, das sich die Tür nicht mehr schließen ließ. Nach einigem Hin und Her, einigten wir uns, ohne meine Zustimmung darauf, dass ich mich nach vorne neben den Mann setze und die dicke Frau mit dem Kind, nach hinten zu den drei anderen kam. Ich hatte so also erst einmal den deutlich komfortabelsten Platz im Auto, aber das sollte sich schnell ändern... Nach ungefähr zwanzig Kilometern nämlich, legten wir ein weiteres Mal einen Stopp ein und eine weitere, nicht ganz so dicke Frau, kletterte noch in das, in unseren Augen längst schon volle Auto. Und so fuhren wir die weitere Strecke mit neun Personen weiter :D. Der Fahrer saß dabei ganz links und schaltete indem er über die Frau fasste. Ich saß mit dünnen man auf dem Beifahrersitz und hinten quetschten sich die fünf übrigen, wobei die dicke Frau leider schon mehr als einen Sitz alleine einnahm. Irgendwann stieg die Frau vorne wieder aus und auch wir wechselten etwas durch. So fuhren wir geschlagene drei Stunden über eine sehr holprige Sandpiste, bis wir schließlich Kpalimé erreichten.
| Es war eng im Auto... |
| ...doch wir hatten unseren Spaß :D |
In Kpalimé angekommen, haben wir uns erst einmal ein schönes Hotel gesucht und den restlichen Nachmittag die Stadt erkundet. Danach sind wir noch einmal ins Hotel zurück gelaufen um uns frisch zu machen. Nachdem wir an einer der typischen, togolesischen Garküchen am Straßenrand gegessen hatte, haben wir uns dann auch auf gemacht um das Nachtleben Kpalimés zu erkunden.
Am nächsten Tag stand das eigentliche Highlight unserer Reise an: Les cascades de Womé. Diese Wasserfälle wurden uns von vielen Seiten empfohlen und so nahmen wir die eine Stunde gequetscht, zu zweit auf einem Motorradtaxi in Kauf, um dorthin zu gelangen. Und wir wurden nicht enttäuscht!
| Die Reise nach "Womé", nicht gerade die bequemste Art zu reisen. |
| eine Oase der Stille |
Nach der anstrengenden Taxifahrt und einer kleinen Wanderung, erreichten wir gegen circa 11:00 den eigentlichen Wasserfall. Das wirklich schöne war, dass wir die allerersten vor Ort waren. Man hörte nichts außer unsere Stimmen und unser Geplansche :) Ich glaube, das war das erste Mal, dass ich einen so schönen Ort fast ganz für mich hatte. In Deutschland kennt man sowas ja leider kaum noch, da alles immer überfüllt ist. Doch so sollte es auch noch kommen... Nach einer Stunde, kamen nämlich auf einmal drei Reisebusse voll mit Kindern von 10-20 an. Wir hatten diese Ankunft schon fast erwartet, weil wir die Busse auf unserer Hinfahrt überholt hatten. Natürlich haben wir die ganze Zeit gehofft, dass wir ungestört bleiben würden, aber da konnten wir halt nichts machen.
| kurzzeitige Überfüllung des Wasserfalls |
Nach einem langen und anstrengenden, aber super-schönen Tag, machten wir uns dann gegen 16:00 auf den Heimweg. Die Abholung durch unserer Motorradtaxifahrer hat super funktioniert. Wir mussten allerdings zwischendurch eine Regenpause in einer Schule einlegen, weil plötzlich ein sintflutartiger Regen einsetze. Die Pause nutzen wir zur ausgiebigen Erholung :D
Wieder in Kpalimé angekommen, gab es leider noch eine weniger erfreuliche Überraschung für unserer Motorradtaxifahrer. Weil die beiden jeweils zwei Personen auf einem Motorrad mitgenommen hatten, wurden wir seit geraumer Zeit von einem Polizeimotorrad verfolgt. Am Hotel stellten sie unsere beiden Fahrer und den beiden blieb nichts anderes übrig als ihre Motorräder für 10000 CFA wieder freizukaufen. Uns hat das natürlich nicht so interessiert, da die beiden das Risiko ja von Anfang an in Kauf genommen haben, trotzdem war es schade das diese schöne Reise auf diese Weise enden musste.
Am Abend wollten wir eigentlich noch groß feiern gehen. Die von vielen Seiten empfohlene Reggae-Bar fanden wir auch ohne Probleme. Als jedoch um 21:30 diese immer noch menschenleer war und uns allen so langsam die Augen zufielen, haben wir dann doch beschlossen relativ früh schlafen zu gehen.
Am nächsten Tag haben wir, während unserer Wartezeit auf das Taxi, noch einen weiteren Rundgang durch die Innenstadt von Kpalimé gemacht. Wir haben die Kirche besichtigt und auch eine weitere kleine Tour über den Markt gemacht, bevor es dann gegen 14:00 zurück nach Atakpamé ging.
| Die sehr große Kirche wurde von den Deutschen und den Togolesen zusammen gebaut und 2003 aufwändig renoviert. |
| Der Markt im Stadtzentrum. Man kann dort wirklich alles bekommen. |
| Bild des afrikanischen Himmels, während unserer Rückfahrt nach Atakpamé |
So, ich hoffe euch hat mein kleiner Reisebericht über die kurze, aber dennoch sehr ereignisreiche Reise gefallen und natürlich hoffe ich auch, dass es euch allen zu Hause oder in aller Welt gut geht. Mir geht es im Moment echt prima hier.
Bis bald,
Darius
